Tipps & Tricks
Unterwegs mit der Neverland können manchmal kleine Dinge, die in keiner Anleitung beschrieben sind, Rätsel aufgeben. Wir haben bereits einige „Aha-Erlebnisse“ gehabt, die wir hier gerne teilen möchten. Falls es Ihnen an der einen oder anderen Stelle genauso ging, freuen wir uns über Hinweise darauf.
Druckwasseranlage
Nach einigen Tagen an Bord begann die Pumpe für die Druckwasseranlage auch dann anzuspringen, wenn kein Wasser gezapft wurde, im Abstand von etwa 15 Minuten. Besonders nachts sehr ärgerlich, da die Pumpe nicht besonders leise ist. Die Lösung, die wir gefunden haben: Die Armatur am Waschbecken der Steuerbord-Toilette hat zwei Stellungen:
Stellung 1: Das Wasser läuft, sobald der Mischerhebel (mit dem die Temperatur eingestellt wird) geöffnet wird
Stellung 2: Das Wasser läuft nur, wenn der kleine Hebel an der Handbrause zusätzlich gedrückt wird.
Umgestellt wird das Ganze an dem kleinen Hebel an der Handbrause.
Wir hatten die Armatur so eingestellt, dass das Wasser nur bei Betätigung des Hebels lief. Außerdem hatten wir den Mischerhebel in geöffneter Stellung belassen. Der kleine Hebel an der Handbrause hält alleine aber dem Druck nicht stand, weshalb die Pumpe regelmäßig ansprang. Mit dem Schließen des Mischerhebels war das Problem gelöst.
Sollte das Problem damit nicht gelöst sein, d. h., die Pumpe anspringen, ohne dass Wasser gezapft wird, gibt es eine Undichtigkeit in der Druckwasseranlage. Bitte melden Sie dies dem Charterzentrum.
Samsung Tablet in der Navigationsecke
Das Tablet kann nicht nur benutzt werden, um über das Hafen-WLAN im Internet zu surfen, sondern kann auch mit dem Kartenplotter verbunden werden. Das Tablet spiegelt dann den Plotter am Cockpittisch, d. h. Eingaben am Tablet sind sofort am Plotter zu erkennen und umgekehrt (s. Fotos unten). Dadurch kann man z. B. Wegpunkte und Routen bequem unter Deck eingeben, um sie dann sofort für die Navigation am Plotter verfügbar zu haben. Falls das Tablet nicht bereits konfiguriert ist, muss über Einstellungen/Verbindungen/WLAN das Netzwerk „Neverland“ ausgewählt werden. Das Passwort lautet „12345678“ (ohne die Anführungszeichen). Die APP RayControl stellt den Austausch zwischen den Geräten sicher. Es sollte „Connecting Axiom Pro 9“ angezeigt werden.
Positionslampen
Die Schaltung der Positionslampen am Schaltpanel in der Navigationsecke funktioniert wie folgt:
- Navigation Lights: Schaltet die Dreifarbenlampe am Masttop, also die Lichter, die zum Segeln bei Nacht und schlechter Sicht erforderlich sind (erlaubt für Segelfahrzeuge von weniger als 20m Länge)
- Mooring Light: Schaltet die weiße 360 Grad-Lampe am Masttop, die beim Ankern benötigt wird
- Steaming Light: Schaltet die rot/grüne Zweifarbenlampe, die sich auf etwa halber Masthöhe befindet. Um die korrekte Beleuchtung für Fahrten bei Nacht und schlechter Sicht unter Maschine zu erreichen, muss das „Mooring Light“, hier als „Dampferlaterne“, zugeschaltet werden (für Segelfahrzeuge unter 12m Länge ist ein Rundumlicht an Stelle des üblichen Topplichts erlaubt). Bei Motorfahrt muss die Dreifarbenlampe am Masttop ausgeschaltet sein.
Lampe am Kartentisch
Die Lampe am Kartentisch wird mittels des Doppelschalters neben der Steckdose eingeschaltet. In der Mitte der Unterseite der Lampe (s. Foto unten) befindet sich eine winzige Taste, die folgende Funktionen hat:
- einmal kurz drücken: ein/aus
- zweimal kurz drücken: Wechsel von roter zu weißer Beleuchtung
- lang drücken: dimmen
Ausrollen des Großsegels
Der Unterliekstrecker, mit dem das Großsegel ausgerollt wird, ist an einem Beschlag auf der Oberseite des Großbaums befestigt, dem „Baumrutscher“. Manchmal hat sich bei uns der Baumrutscher verklemmt, so dass das Segel zwar ausgerollt, aber nicht gespannt wurde.
Das Problem tritt dann auf, wenn beim Ausrollen Baumniederholer und Großschot nicht genug gefiert sind. Fiert man beide Leinen etwas weiter, so lässt sich das Großsegel problemlos setzen. Wichtig ist, dass Mast und Großbaum beim Ein- und Ausrollen des Segels einen Winkel von etwa 90° zueinander bilden.
Voraussetzung ist natürlich, dass beim Setzen und Bergen des Großsegels das Boot ungefähr im Wind steht, so dass nur geringer Druck auf dem Segel lastet. Ist dies nicht der Fall, müsste das Segel mit großer Kraftanstrengung eingerollt werden, wobei es beschädigt werden kann. Normalerweise lässt sich das Segel ohne Winschkurbel gut ein- und ausrollen.
Lockere Türgriffe
Insbesondere die Türen vor den Achterkabinen klemmen sehr fest in ihren Halterungen, wenn sie geöffnet sind. Zieht man am Türgriff um sie zu schließen, kann sich der Griff lösen. Die Schrauben wurden schon einige Male erneuert. Um die Tür aus ihrer Halterung zu befreien, zieht man deshalb einfach am Türblatt statt am Griff.
Aufkleber für Hafengebühren
In den Häfen erhält man Aufkleber, die am Boot befestigt werden müssen, um zu dokumentieren, dass die Hafengebühr bezahlt wurde. Üblicherweise werden diese Aufkleber um eine Strebe von Bug- oder Heckkorb geschlungen. Achtung: Die Schutzfolie sollte dafür nicht komplett abgezogen werden, so dass der Aufkleber praktisch nur an sich selbst, nicht aber am Stahlrohr klebt, denn der Kleber ist sehr hartnäckig, und lässt sich nur schwer wieder entfernen. Die Mitarbeiter/innen von 1. Klasse Charter werden es Ihnen danken, wenn Sie darauf achten.
Zugang zum Sanitärbereich in Heiligenhafen
Dieser Tipp gehört zwar nicht speziell zur Neverland, kann aber trotzdem sehr wertvoll sein. Uns ist es passiert, dass ein Crewmitglied spätabends duschen ging, und im Sanitärbereich eingeschlossen wurde. Die Tür ließ sich weder von außen mit dem Türcode, noch von innen mit dem Griff öffnen. Offenbar hatte jemand die Tür abgeschlossen. Die Fenster waren ebenfalls verschlossen. Ungewöhnlich, dass es keine Fluchtfunktion für den Notfall gibt. Wir haben den Vorfall dem Hafenmeister gemeldet, und haben mittlerweile die Information bekommen, dass die Tür nun nicht mehr abgeschlossen werden kann. Dennoch der Tipp, um sich vor einer solchen Situation zu schützen: Gegen ein Pfand von 20 Euro (Stand August 2022) kann man im Hafenmeisterbüro an der Westseite des Hafens einen Schlüssel für die Sanitäranlagen ausleihen.
Schiffsbautradition
Nein, wir wollen nicht behaupten, dass die Neverland ein Traditionsschiff ist. Dennoch verfügt sie über einige kleine Merkmale, die heutzutage auf Segelyachten nicht mehr selbstverständlich sind. Die Zeitschrift „Yacht“ hat dazu in der Ausgabe 16/2022 unter dem Stichwort „vergessene Schätze“ einen Artikel veröffentlicht. Zwei dieser Schätze finden sich auf der Neverland: Die Seewasserpumpe mit Fußpedal in der Pantry, um bei klarem Umgebungswasser Süßwasser sparen zu können, und das „Krümelfach“. Es befindet sich im Boden vor der Pantry. Wenn man den Deckel öffnet, findet man einen herausnehmbaren Kunststoffeinsatz. In diesen kann man die Krümel vom Fußboden kehren, um den Behälter dann bequem auszuleeren. Unter dem Behälter befindet sich übrigens die Bilge, hier enden die Ansaugschläuche von manueller und elektrischer Bilgepumpe.