Besondere Ereignisse

Aus der ehemaligen „Universe“ ist die „Neverland“ geworden. Das ist mit einigen bürokratischen Vorgängen verknüpft, aber im Grunde eine einfache Sache.

Dennoch wird unter Seeleuten gemunkelt, dass man sich damit den Zorn der Meeresgeister einhandeln kann. Das wollten wir natürlich auf gar keinen Fall riskieren, und haben deshalb gründlich recherchiert, wie wir das vermeiden können. Denn auch wenn nicht alle, die zur See fahren, abergläubisch sind, so kann es doch nicht schaden, die Meeresgeister auf seiner Seite zu haben. Außerdem finden wir es einfach schön, die wunderbaren oder auch manchmal schrulligen maritimen Traditionen am Leben zu halten.

Konkret geht es um den „Macoui“. Das ist die Schlange, die am Heck jedes Bootes hängt. Man sieht sie während der Fahrt. Oft wird sie einfach als „Kielwasser“ bezeichnet. Der Macoui trägt den Namen des Bootes und beschützt es. Wenn das Boot einen anderen Namen bekommt, versucht ein neuer Macoui, mit eben diesem Namen, sich an das Boot zu hängen. Da aber die andere Schlange noch dort ist, kommt es zum Kampf. Die Schlangen sind mit sich beschäftigt, das Boot wird nicht mehr geschützt.

Was also tun? Der „alte“ Macoui muss weg. Dazu gibt es unterschiedliche Verfahren. Die sind teilweise sehr martialisch. So findet man im Internet Videos von Personen, die hinter dem neu zu benennenden Schiff her fahren und mit einer Waffe auf die Schlange schießen, um sie zu töten.

So brutal wollten wir natürlich auf gar keinen Fall vorgehen. Die sanftere Methode ist, das eigene Kielwasser mehrfach zu kreuzen. Dadurch wird die Schlange abgeschnitten. Wenn man dann an dieser Stelle sofort ein alkoholisches Getränk ins Meer gießt, wird der Macoui zu betrunken sein, um das Boot wiederzufinden. Er muss sich ein neues Boot suchen. Der neue Macoui kann sich nun entspannt anhängen und das Boot beschützen. Mit etwas mehr von dem guten Trank wird dann noch Neptun besänftigt, und alles wird gut.

Und genau so haben wir das vorsichtshalber gemacht. Für die Zeremonie haben wir allerdings keinen Champagner genommen, wie es oft empfohlen wird, sondern den hervorragenden Sekt aus unserer Heimat, der Südlichen Weinstraße. Damit hat alles wunderbar funktioniert. Auf den Bildern sind der alte und der neue Macoui zu sehen. Sie sehen sich erstaunlich ähnlich…